Blindleistung

Die Blindleistung ist eine unerwünschte Leistung, da sie überschüssige Energie vom Erzeuger zum elektrischen Verbraucher leitet, die dort nicht benötigt wird und so keine effektive Wirkung erzielen kann.

Blindleistung wird jedoch benötigt, um im Wechselstromnetz 50-mal pro Sekunde ein Magnetfeld auf- und abzubauen, sodass Strom überhaupt vom Erzeuger zum Verbraucher fließen kann. Die Leistung wird nach dem Abbau des Magnetfeldes wieder an das Netz zurückgegeben und verrichtet somit keine nutzbare Arbeit.

Das Stromnetz hat nur eine gewisse Kapazität von gleichzeitig weitergeleiteter Energie und muss daher so aufgebaut sein, dass das Verhältnis zwischen der benötigten Blindleistung und der tatsächlich nutzbaren Wirkleistung so ausgeglichen ist, dass es durch zu wenig Blindleistung nicht zu Spannungsschwankungen kommen kann, aber trotzdem genug nutzbare Energie zu den Verbrauchern gelangt.

Ab einem Anteil von 50 % der Blindleistung an der Wirkleistung müssen gewerbliche Großkunden für die Blindleistung bezahlen, da sie die Stromnetze strapaziert und durch die Anschaffung einer Blindstromkompensationsanlage verringert werden kann. Der Einbau dieser Anlagen reduziert den Anteil des Blindstroms im Stromnetz, senkt also die Stromkosten und trägt zusätzlich zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei. Für die Stromrechnung privater Verbraucher hingegen, ist die Blindleistung nicht relevant.